ÜBER UNS
  • Tanzen soll Spass machen und keinen Stress bereiten 
  • Tanzen ist Sport für den Körper, den Geist und die Seele

Unter diesem Motto bietet die Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt ein breites Spektrum aktueller Tanzkurse und -workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für Profis und Laien vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. 

Besonderen Wert legt die Tanz- und Theaterwerkstatt auf entspannte Atmosphäre. Dafür sorgen gut ausgebildete TanzpädagogInnen, die in kleinen Klassen ihre TeilnehmerInnen individuell unterrichten können. Der Unterricht findet in den hellen Räumen eines Sachsenhäuser Hinterhauses statt, das sich wohltuend von modernen High-Tech-Studios unterscheidet. 

Für Mütter mit kleinen Kindern ab 12 Monaten finden Eltern-Kind-Tanzkurse statt, und am Nachmittag kann der tanzbegeisterte Nachwuchs ab 3 Jahren zwischen kreativem und modernem Kindertanz, Ballett,Modern Dance, Stepp- und Jazztanz, HipHop, Breakdance, Flamenco oder Capoeira wählen.
Interessierte können jederzeit einsteigen und an unverbindlichen Probestunden teilnehmen.

Vormittags und abends finden für Erwachsene Kurse für alle Stufen in Ballett, Modern, Jazztanz, HipHop, Stepptanz, Ausdruckstanz, Flamenco, Afrikanischem Tanz, tänzerischem Körpertraining wie Pilates, Yoga, Alexandertechnik, Bodywork und vielem mehr statt. 

Darüber hinaus werden 2-jährige berufsbegleitende Fortbildungen und Wochenend-Workshops in Tanztherapie angeboten. 

Von Fe Reichelt (langjährige Mary-Wigman-Schülerin) 1978 gegründet, liegt noch immer ein Schwerpunkt auf den Kursen in kreativem Tanz und Ausdruckstanz. Unter der Leitung von Chananjah Plößer etablierte sich die Tanz- und Theaterwerkstatt seit Mitte der Neunziger Jahren zudem zu einem Zentrum für Zeitgenössischen und Klassischen Bühnentanz, sowie Ethno-Tanz, Tanztheater und Tanztherapiefortbildung. 

Wo Bewegung zum Tanz wird, lässt sich schwer festlegen. 

In jedem Fall aber wollen wir Ihnen die ganze Bandbreite, die der Tanz bietet ermöglichen. 
Auf der Bühne ist heute eine breitgefächerte Ausbildung, die vom klassischen Ballett, über den modernen und zeitgenössischen Tanz bis zur Improvisation und dem Tanztheater reicht gefragt und natürlich ist jedeR Tanzende an den unterschiedlichsten Richtungen interessiert, die bei uns vielfältig zu finden sind. 

Ein Einstieg ist in fast alle Klassen ist jederzeit möglich. 
Da unsere Kurse fortlaufend stattfinden, können Sie also entscheiden, wann und in welchem Alter Sie oder Ihr Kind mit der tänzerischen Förderung beginnen möchten. 

Etliche unserer Tanzgruppen bleiben im Kern über Jahre bestehen, dann steigt das Niveau dieses Kursangebots mit der Zeit und eine Gruppe entwickelt sich gemeinsam. 
In anderen Fällen wechseln die Tanzenden entsprechend in einen vom tänzerischen Niveau passenden Kurs. Dies, wie auch der Wechsel von einem Tanzstil zu einem anderen, ist jederzeit problemlos möglich. 

Anders als in Fitnessstudios oder Sportvereinen müssen Sie sich zudem in der TTW nicht gleich längerfristig vertraglich verpflichten, sondern können zu drei festgelegten Terminen im Jahr kündigen. 

Unsere Lehrkräfte sind ausnahmslos ausgebildete TanzpädagogInnen und/oder BerufsbühnentänzerInnen. Sie bzw. Ihr Kind werden in den Studios der Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt also gleichermaßen mit fundierter tänzerischer, motorisch-physiologischer und pädagogischer Kompetenz gefördert.
 
Wenn wir Ihr Interesse für einen unserer Kurse geweckt haben, können Sie jederzeit über unser Büro eine Probestunde vereinbaren. In dieser lernen Sie bzw. lernt Ihr Kind unsere Lehrkraft, die Gruppe und den Tanzstil kennen, ohne dass Sie sich bereits vertraglich binden müssen. Anschließend haben Sie bzw. Ihr Kind in Ruhe die Gelegenheit, zu entscheiden, ob dies der richtige Kurs ist oder ob Sie gegebenenfalls einen weiteren ausprobieren möchten. 

Wenn Sie sich für einen oder mehrere Kurse interessieren, kommen Sie bitte auf uns zu. Ihre weitergehenden Fragen lassen sich im persönlichen Gespräch viel besser beantworten.
Wir beraten Sie gerne!
 
Ein paar Worte zur Tanz- und Theaterwerkstatt Frankfurt. Die TTW blickt auf eine über 40-jährige Geschichte zurück und ist damit heute der traditionsreichste Anbieter im Frankfurter Raum. 
Drei Studios in Ffm-Sachsenhausen am Südbahnhof und ein weiteres in Bad Vilbel an der Stadtschule liegen sehr zentral und sind mit allen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. 

Die tänzerischen Ursprünge der Schule liegen im modernen Ausdruckstanz, wie er von Mary Wigman entwickelt wurde. Fe Reichelt, langjährige Wigman-Schülerin, gründete 1978 die Tanz- und Theaterwerkstatt Ffm, Chananjah Plößer, ehem. Fe Reichelt Schülerin und Lehrkraft, führt sie nun bereits seit 1996 fort. 

Das Hauptanliegen unserer tänzerischen Ausbildung für Kinder und Jugendliche besteht seit jeher in der freien Bewegungsförderung und -bildung in entspannter und kindgerechter Atmosphäre. Eine ganzheitliche Betrachtung und Förderung unserer SchülerInnen ist uns dabei eine wichtige Grundlage. Entsprechendes gilt natürlich auch für unsere Erwachsenenkurse!

Schließlich die Frage aller Fragen: Warum eigentlich Tanzen? 
Nun: Tanzen baut Haltung, Balance, Koordinationsfähigkeit, sowie Musikalität, Kondition und Fitness spielerisch und fast nebenbei auf. 
  • Tanzen stärkt umfassend und gleichberechtigt einzelne Körperpartien, sowie die gesamte Muskulatur
  •  Der gesamte Mensch wird beim Tanzen miteinbezogen, es kommt die ganze Persönlichkeit und der individuelle Ausdruck des Tanzenden zur Geltung und stärkt das Selbstbewusstsein 
  •  Tanzen unterstützt eine ausgewogene Entwicklung und stärkt die Selbständigkeit und das Selbstvertrauen 
  •  Tanzen fördert nachgewiesenermaßen die intellektuelle Entwicklung des Menschen und ist so für alle eine großartige Unterstützung und Förderung 
  •  Vor allem jedoch: Tanzen macht Spaß, ist Lebensfreude und Ausdrucksmöglichkeit aller menschlichen Gefühle!  


Zu unserer Geschichte
40 Jahre Tanz-und Theaterwerkstatt: (K)eine kleine Geschichte
1978 - die Gründung der Tanz- und Theaterwerkstatt 

Genau genommen ist die Tanz- und Theaterwerkstatt ein echtes Kind der siebziger Jahre. Der Geist von 1968 wehte noch nach, Helmut Schmidt war Bundeskanzler, Kultur, die sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, nannte sich alternativ. Viele wollten zurück zur menschlichen Natur und ihnen war wichtig, sich unverfälscht ausdrücken. Heutzutage fast verpönte Ansinnen wie die Suche nach dem eigenen Selbst standen noch hoch im Kurs, als Fe Reichelt im Jahr 1978 die TTW in Frankfurt-Sachsenhausen gründete. 

Ursprünglich war das Studio damals in der Kleinen Rittergasse beheimatet. Alles begann mit einem Unterrichtsangebot in Ballett für Kinder und Erwachsene. Zweites Standbein in jenen frühen Tagen war die Ausbildung in Pantomime. Auch das Tanztheater hatte von Anbeginn einen festen Platz im Programm. In den Anfangsjahren war die Tanz- und Theaterwerkstatt zudem stets Ausgangspunkt für verschiedene Companies, Ensembles und Tanzgruppen mit ganz unterschiedlichen tänzerischen oder gar in der Pantomime liegenden Schwerpunkten. Es bildeten sich Gruppen wie die TRAUMTÄNZER (1979), die MIMOSEN (1982), MOMSIS (1984) und später schliesslich das Tanztheater FE REICHELT (1986). 

Schon damals war der tänzerische Bogen, der geschlagen wurde, alles andere als engstirnig, sondern mit voller Überzeugung stil- und disziplinübergreifend. Tanzen wurde dabei nie als etwas aufgefasst, das zwangsläufig auf eine Bühne führen musste und nur daraus seine Existenzberechtigung gezogen hätte. Aber auch dies wurde stets gefördert und Auftritte ermöglicht. Der individuelle Effekt für die Tanzenden, ihre Körper, Seele und Psyche, war und ist jedoch für die Arbeit in der Tanz- und Theaterwerkstatt bis heute mindestens genauso wichtig. Dafür stand in der Anfangszeit schon alleine der Name Fe Reichelt. 

Dem entspricht, dass in den Studioräumen bis heute besonderer Wert auf die Atmosphäre gelegt wird. Entspannt und familiär geht es zu, Leistungsdruck ist dagegen ein Fremdwort. Wer tanzt, soll sein eigenes Bewegungsrepertoire finden und erweitern können - darum geht es im Kern. Vor Status und äusserlicher Darstellungskunst ging und geht in der Tanz- und Theaterwerkstatt stets die Findung des Einzelnen in seiner persönlichen Bewegungssprache. 


Fe Reichelt - die Gründerin 

Fe Reichelt war 1978 schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr in der bundesdeutschen Tanzszene. Aufgewachsen in China und als Patenkind des "I-Ging" Übersetzers Richard Wilhelm bereits früh mit fernöstlicher Philosophie vertraut, war sie Ende der vierziger Jahre Meisterschülerin bei Tanzlegende und Ausdruckstanz-Ikone Mary Wigman in Berlin. Diese Ausdruckstanz-Tradition findet auch heute noch in Kursen in Ausdruckstanz/Improvisation/Kreativer Tanz und Tanztheater ihren Niederschlag im Programm der Tanz- und Theaterwerkstatt. 

Nach bewegten Jahren hatte sich die damalige Mittfünfzigerin Fe Reichelt 1977 in Frankfurt niedergelassen, um noch einmal ein Universitätsstudium in Angriff zu nehmen. Reichelts tänzerischer und tanzpädagogischer Ausgangspunkt war der bei Wigman erlernte Ausdruckstanz. "Sie setzte Expressionismus in Bewegung um", hat der Maler Oskar Kokoschka einmal über Wigman gesagt. In ihrem Konzept des Ausdruckstanzes wollte sie den ganzen Menschen zu Tage fördern, seine realen Emotionen sollten jenseits streng formalisierter Ballettfiguren Ein- und Zugang zum und ins Tanzen erhalten. 

Von diesem libertär geprägten Grundansatz ausgehend hatte sich Fe Reichelt mit viel Begeisterungsfähigkeit und einem nie erlahmenden Interesse für Dinge jenseits des eigenen Tellerrands bis 1978 vielfältig fortgebildet. Neben zahlreichen tanzspezifischen Neuentdeckungen gehörten bei ihr stets offene Augen für die sozialen Wirkungen und Möglichkeiten des Tanzens dazu. Ausflüge in die Zirkuswelt, die Ausbildung zur Pantomimin, ein Psychologiestudium, das Kennenlernen der Waldorfpädagogik oder unzählige soziale und pädagogische Projekte stehen in ihrer Biografie ebenso dafür wie der stets wiederkehrende Rekurs auf chinesische Atemtechniken. 


Die achtziger Jahre: Ein Umzug, viele Companies und die Entstehung der Tanztherapiefortbildung 

Neben dem Ausbau des Kursangebots wurden die achtziger Jahre vor allem von drei Dingen geprägt: Da ist zum einen der Einschnitt des 1980 vollzogenen Umzugs innerhalb Sachsenhausens. Von der Kleinen Rittergasse ging es in die ungleich ruhigere Schneckenhofstrasse 20 nahe des Schweizer Platzes, wo man grössere Räumlichkeiten gefunden hatte. In einem alten Schlossereigebäude im Hinterhof hatte die Schule für 40 Jahre ihr Domizil. Im Jahre 1980 mussten jedoch zuerst mit viel Eigeninitiative die anfangs nur im Erdgeschoss liegenden Studioräume hergerichtet werden. Manche werden sich noch an den alten Ölöfen erinnern, der genau in der Mitte des Tanzstudios stand und im Winter unentbehrlich war. 

Der ganz spezielle Charme des von Pflanzen umrankten alten Backsteingebäudes, in dem die drei Tanzstudios untergebracht waren, prägte lange das Erscheinungsbild und die Wahrnehmung der Tanz- und Theaterwerkstatt. 1987 kam schliesslich das dritte Studio im ersten Stock der Schneckenhofstrasse 20 hinzu. Zudem fanden in den Jahren 1988 - 1994 die damalige Ausbildungsklasse für Ausdruckstanz und weitere Laienkurse in der Damstädter Landstrasse vorübergehend ihr Domizil. 

Zum zweiten war das Jahrzehnt massgeblich geprägt von der Fortführung und Weiterentwicklung der Arbeit der angegliederten Tanzgruppen und -Companies. Unzählige Auftritte, choreografierte Stücke und Perfomances im Frankfurter Raum, aber auch im übrigen Bundesgebiet, fanden damals in der Tanz- und Theaterwerkstatt ihren Ausgangspunkt. Zu nennen ist insbesondere das "Tanztheater Fe Reichelt", das zwischen 1986 - 95 unter anderem den Frankfurter Südbahnhof und andere ungewöhnliche Plätze bespielte. Auftritte auf der Bühne Südbahnhof, im Kellertheater, der Brotfabrik oder im Kammerspiel Frankfurt u.a. kamen hinzu. 

1986 gastierte zudem das Tanztheater Fe Reichelt zum 100. Geburtstag von Mary Wigman mit "In Memoriam M." bei den offiziellen Feierlichkeiten in Berlin. "Metamorphosen" von 1986, "Und fast haben wir gesungen" von 1990 und "Circo Scritto" von 1991 waren weitere Highlights in der Geschichte dieses Tanztheaters. 
Das damals noch von Dienstag bis Freitag angebotene morgendliche Trainingsangebot in Modern Dance und Zeitgenössischem Tanz, das speziell auf die Bedürfnisse von Bühnenprofis und fortgeschrittenen TänzerInnen zugeschnitten war, stand noch in dieser Tradition, bis die täglichen subventionierten Trainingsmöglichkeiten im Mousonturm begannen.

Mit dem Umzug im Mai 2019 in die neu renovierten und von Chananjah Plößer umgebauten größeren Tanzräume in der Mörfelder Landstr 56 am Südbahnhof hat heute zeitgemässer Komfort Einzug gehalten. 


Die Tanztherapiefortbildung - einst Pionierleistung, heute zentraler Baustein 

Die dritte Entwicklung des Jahrzehnts reicht bis in die Jetztzeit und verdient eine längere eigene Darstellung. Im Jahre 1982 entstand als Ergänzung und Flankierung des Kurs- und Workshop-Angebots die Tanztherapiefortbildung. Ab 1987 zunächst im halbjährlichen, dann im jährlichen Turnus entstanden Ausbildungsgruppen unter der Leitung von Fe Reichelt. Damit war die Tanz- und Theaterwerkstatt bundesweit eines der allerersten Ausbildungsinstitute, das sich um die Förderung und Etablierung der Tanztherapie verdient machte. 

Ihren eigenen tanztherapeutischen Ansatz entwickelte Fe Reichelt über Jahrzehnte auf der Basis des Atmens in Verbindung mit der Erforschung von Bewegungsimpulsen. "Für die tanztherapeutische Tätigkeit ist es ganz wesentlich, speziell auf dem Gebiet des Tanzes und der Bewegung zu arbeiten, und darin erkennend, anleitend und verantwortlich mit Menschen umzugehen, gegebenenfalls auch mit ihren Störungen", hat sie einmal ihre Maxime erklärt. Neben einer breiten tänzerischen Ausbildungspalette gehören die theoretische Reflexion und der Psychotherapie entlehnte Techniken wie die Supervision zum hier vermittelten Ansatz. 

Die Fortbildung richtet sich explizit an TeilnehmerInnen aus sozialen bzw. sozialrelevanten Berufen, weist integral - ganz Reichelts auf Wigman zurückgehenden Wurzeln verpflichtet - Facetten eines Selbsterfahrungsprozesses auf und ist als berufs- und studienbegleitende Praxis auf zwei Jahre angelegt. Sie ist bis heute ein zentraler Baustein der Arbeit der Tanz- und Theaterwerkstatt. Im Oktober 2019 startete die nunmehr bereits 37. Fortbildungsgruppe. Die Tanztherapiefortbildung wird inzwischen von Fe Reichelts langjähriger Weggefährtin, der Tanz- und Bewegungspädagogin sowie "Authentic Movement"-Spezialistin Jacqueline Mayer-Ostrow geleitet. Unterstützt wird sie dabei von der Bewegungsanalytikerin Anna Rose Herhaus. Fe Reichelt lebt heute 95-jährig in Berlin.

Ergänzt wurde das Fortbildungsangebot der Tanz- und Theaterwerkstatt lange von einer jährlichen Fortbildung in Kindertanzpädagogik. 
Heute finden noch nimmer zahlreiche Workshops  als Fortbildungsangebot im Bereich Tanz, Therapie, und Präsenztraining statt.
Des weiteren bietet die Tanz- und Theaterwerkstatt Jahresprojekte für Kinder und Erwachsene im Bereich Tanztheater an, die in einer Aufführung münden.


Kinder an die Macht 

Eher schleichend vollzog sich beginnend in den achtziger Jahren aufgrund der sich wandelnden Nachfrage eine allmähliche Verschiebung des Kursprogramms der Tanz- und Theaterwerkstatt. Gab es seinerzeit noch in etwa die gleiche Anzahl von Kinder- und Erwachsenenkursen, kommen heute auf einen Erwachsenenkurs etwa zwei Kindergruppen - Tendenz weiter steigend. Zudem ist die Schülerzahl in den Kindergruppen im Durchschnitt ungleich höher als bei den Erwachsenen. 

In der Tradition der von Mary Wigman an Fe Reichelt weitergegebenen und libertär geprägten Grundherangehensweise, die sich am individuellen Ausdruck und nicht an Leistungsprinzipien orientiert, entwickelte sich dabei an der Tanz- und Theaterwerkstatt ein ganz eigenes kindertanzpädagogisches Ethos, das in den Klassen bis heute beherzigt wird: Das kreative Potential jedes kleinen Kindes steht dabei im Mittelpunkt des Unterrichts. Dieses gilt es zu erkennen, zu fördern und zu entwickeln. Erst mit beginnendem Schulalter, wenn beim Kind das nachahmende Element und die steigende Abstraktionsfähigkeit einsetzt, beginnen die Kursangebote in den Technikklassen, wie etwa dem Klassischen Ballett, dem Modern Dance, dem Stepptanz, dem Flamenco, dem Tanztheater oder dem HipHop. Der Erhalt der authentischen, individuellen Tanzbewegung sowie deren Erweiterung und Ausdrucksstärkung stehen immer im Vordergrund und unterstützen die ganzheitliche Entwicklung und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen. 


Die neunziger Jahre I: Chananjah Plösser übernimmt die TTW 

Das Jahrzehnt der neunziger Jahre war vor allem davon geprägt, dass Fe Reichelt, damals bereits 71-jährig, im Jahr 1996 den Stab an Chananjah Plößer weiterreichte. Der Gründerin war wichtig, dass die Schule in ihrem Geist weitergeführt würde. In ihrer langjährigen Schülerin war hierfür der optimale Garant gefunden. Chananjah Plößer, Tanz- und Dipl.Sozialpädagogin und Gesprächspsychotherapeutin mit Zusatzausbildungen in Tanztherapie, Motopädagogik, Kompensatorischem Sportförderunterricht, Rhythmisch, musikalischer Erziehung, war seit 1983 aktiv in Fe Reichelts Companien und unterrichtete seit 1989 an der Tanz- und Theaterwerkstatt Ausdruckstanz, Contactimprovisation, Placement, Afro und HipHop. Sie unterstützte die Fortbildung in Tanztherapie im Bereich Contactimprovisation/Tanztheater und Therapie. 
Mit "Dilemma Dansa" und später "Dansa Dansa" unterhielt sie bis 1998 ihr eigenes Ensemble, erarbeitete etliche integrative Tanztheaterstücke für Fußgänger und RollifahrerInnen in den Jahren 1990-2000 und tanzt seit 1998 bis heute bei ANKATA, einem achtköpfigen Musik- und Tanzensemble, das afrikanische und zeitgenössische Elemente verquickt. 
Chananjah Plößer leitet das Haus bis heute. Sie erweiterte den tänzerischen Fokus und das Kursangebot der Tanz- und Theaterwerkstatt in der Folgezeit vor allem in zwei zentrale Richtungen. 

Neue Wege I: Tanzen im Ethno-Bereich 

Der seit Mitte der neunziger Jahre abflauenden Publikumsaufmerksamkeit für die Tradition des Ausdruckstanzes entsprach auf der anderen Seite ein verstärktes Interesse an so genannten Ethno-Tänzen. Was sich auch als allgemeinere Tendenz in der Tanzszene beobachten liess, fiel in der selbsterklärten Multi-Kulti-Metropole Frankfurt auf doppelt fruchtbaren Boden. Neue Kurs- und Workshopangebote in tänzerischen Stilen wie Flamenco, Afro-Dance, Capoeira, Orientalischem und Indischem Tanz kamen folglich hervorragend an und sind inzwischen längst fester Bestandteil des Repertoires. Tango creativo, eine in Argentinien entwickelte avancierte Solotanzvariante des Tango, ist als jüngstes Kursangebot in diesem Bereich vor zwei Jahren hinzugekommen. 


Neue Wege II: Die Popkultur hält Einzug 

Die zweite wichtige neue Entwicklungstendenz in zeitgenössischen Tanzformen hat ihre Wurzeln in der Popkultur. Schon lange vor MTV und heute gängigen Videoclip-Tanzchoreograhien entstanden in der Black Community der USA mit Breakdance und dem artverwandten Streetdance Tanzstile, die unter Chananjah Plösser ins Angebot der Tanz- und Theaterwerkstatt integriert wurden. Der seit Mitte der Neunziger Jahre währende Musicalboom liess zudem die bereits seit 1980 im Programm der TTW laufenden Musicalklassen enorm an Bedeutung gewinnen. 


Die neunziger Jahre II : Körperarbeit und vielseitige Workshopangebote 

Mit dem der traditionellen Körperarbeit verwandten Pilates gelang es gegen Ende der Neunziger Jahre ein weiteres Kursangebot fest zu etablieren. Mit "Meridian Stretching", dem aktuell jüngsten Kursangebot der TTW, wird versucht, genau da anzuschliessen. Yoga und Alexander-Technik, beide schon ungleich länger fester Teil des Repertoires, sind ebenfalls in dieser Linie zu verorten. 

Flankiert wurden all diese Entwicklungen bis ins neue Jahrtausend hinein von einem umfangreichen und vielseitigen Workshop-Programm, zu dem u.a. Koryphäen wie Alito Alessi, Annette Lopez Leal-Kaltenmark, Calvin Campbell, Catarina Wittmann, David Hernandez (Comp. Meg Stuart), Dieter Heitkamp, Dietmar Janeck, Fe Reichelt, Frey Faust und Andrea Zwicker, Gerard Bagley, Gillian Turner, Gorgui Gueye, Luis Guimette und Heike Gödecke, Jacqueline Mayer-Ostrow, Marcel Bittoun, Mich Mokelo, Jerry Snell und Nadine Thouin (Ex-Carbone 14), Nienke Reehorst, Pedro Sandiford oder Thomas Heroldt "Special FX" als Lehrkräfte eingeladen waren. 


Die Kinderschulaufführungen:  Tradition von Anfang an

Seit 1980 wird einmal im Jahr in den zahlreichen Kinderkursen der Tanz- und Theaterwerkstatt noch konzentrierter gearbeitet, als dies sonst ohnehin schon geschieht. Die Kinder sind dann besonders unleidlich, wenn sie zu spät von den Eltern zum Unterricht gebracht werden und die Frage des passenden Outfits wird in diesen Wochen immer drängender. Wenn dem so ist, steht mit Sicherheit eine Kinder-Schulaufführung vor der Tür. 

Jährlich findet die Kinder-Schulaufführung in der Regel statt und ist zweifellos jedesmal ein Höhepunkt für alle - und das meint nicht nur die Kleinen. Sämtliche Kinderklassen der TTW führen dann vor den versammelten Eltern, Grosseltern und Geschwistern eine in den Kursen erarbeitete Choreografie oder ein Stück zu einem übergeordneten gemeinsamen Motto auf. Von Kreativem oder Modernem Kindertanz über das Klassische Ballett, Flamenco, Musical, Step, Tanztheater bis hin zu HipHop und Breakdance reicht die tänzerische Spannweite der Kinderschulaufführungen. 

Diese würden jedoch regelmässig den Rahmen der Studiogebäude sprengen. Daher finden sie immer extern, auf einer grösseren Bühne statt. Zuletzt war die TTW dabei im Schultheaterstudio Frankfurt, dem Gallus Theater, in der Waldorfschulbühne, im Kurhaus Bad Vilbel, dem Konservatorium Frankfurt, der Stadthalle Bergen und verschiedenen Bühnen der Saalbau-Häuser zu Gast. 

Das Äquivalent für die Erwachsenenkurse ist das jährliche Sommerfest im Hof und in den Studioräumen der Tanz- und Theaterwerkstatt. Hier zeigen alle Klassen Choreografien aus den Bereichen Klassisches Ballett, Modern Dance, Zeitgenössischer Tanz, Jazz, Stepptanz, Flamenco, Orientalischer Tanz, Afrikanischer Tanz, Musical, Tanztheater, Tango Creativo, Ausdruckstanz oder HipHop. Mindestens genauso wichtig ist bei dem jährlichen Termin allerdings das gemütliche Beisammensein in freundschaftlicher Runde. 


Eine kleine zweite Tanz- und Theaterwerkstatt 

Seit dem Jahr 2004 unterhält die Tanz- und Theaterwerkstatt ein weiteres Studio in Bad Vilbel. Das ehemalige "Ballett-Studio Gisela Gätjen" lgegründet 1994, iegt mitten im Bad Vilbeler Zentrum in der Frankfurter Strasse. Hier werden vor allem Kinder und Jugendliche in Kreativem Tanz, Ballett, Jazz und HipHop unterrichtet. Für Erwachsenen werden ausgesuchte Klassen in den Bereichen Ballett und Jazz angeboten. 


Die Tanz- und Theaterwerkstatt heute 

Zum 40-jährigen Jubiläum im Herbst 2018 umfasst das Kursangebot der Tanz- und Theaterwerkstatt in den beiden Standorten Frankfurt-Sachsenhausen und Bad Vilbel ca. 100 Klassen. Längst ist die Schule zu einer der wichtigsten und verlässlichsten Adressen und Anlaufstellen im Rhein-Main-Gebiet geworden, wenn es um das Tanzen geht. 
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